DIZ-News

DIZ | 14.01.2025

Karlsruhe im KI-Fieber: Pitch Night der de:hub Initiative ein voller Erfolg für Baden-Württemberg

Karlsruhe, 13. Januar 2025 – Die sechste Pitch Night der Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) brachte gestern Abend über 800 Teilnehmende aus ganz Deutschland nach Karlsruhe, an den Standort des nationalen Digital Hub/de:hub angewandte Künstliche Intelligenz (KI).

Die Veranstaltung stand unter dem diesjährigen Schwerpunkt „Künstliche Intelligenz“. Hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik darunter Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, baden-württembergischer Landesfinanzminister Dr. Danyal Bayaz und der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, unterstrichen die Bedeutung der Digital Hub Initiative für die Förderung von Start-ups und technologischen Innovationen in Deutschland.

Start-ups im Rampenlicht, Innovationen im Fokus

Zehn der innovativsten Start-ups aus ganz Deutschland pitchten in zwei Kategorien: dem de:hub Award und dem neuen AI Award, der speziell die Relevanz von KI-Technologien hervorhob.

Dr. Robert Habeck sagte: „Ich freue mich, wieder einmal bei der Pitch-Night zu sein und spannende Start-ups kennenzulernen. Wir erleben eine große Transformation, die den traditionellen Industriestandort Deutschland und unsere Art zu leben auf Dauer verändert. Hierfür brauchen wir die innovativen und disruptiven Ideen der Start-ups, insbesondere auch im Bereich KI als Schlüsseltechnologie der Zukunft.“

Der Landesfinanzminister Dr. Danyal Bayaz betonte: „Baden-Württemberg ist die Forschungsabteilung der Bundesrepublik. Nirgendwo sonst in ganz Europa wird mehr Geld in Forschung und Entwicklung investiert. Die Pitch Night bietet die ideale Gelegenheit, die Arbeit der Start-ups sichtbar zu machen und mit innovativen Ideen mutig nach vorne zu schauen.“

Neben den Pitches gab es Impulsvorträge, Paneldiskussionen und reichlich Gelegenheit zum Networking mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

„Karlsruhe ist ein Standort, der Transformation und Innovation lebt, weshalb wir uns freuen, Gastgeberstadt der Pitch Night 2025 zu sein.“, so Dr. Frank Mentrup.

Karlsruhe als führendes Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz

Die Wahl Karlsruhes für die diesjährige Pitch Night unterstreicht die Stadt als führendes Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz in Deutschland, mit einer starken Forschungskultur und einem breiten Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Start-ups.

„Die bundesweite Pitch Night hat gezeigt, welches Potenzial in der deutschen Innovationsszene steckt. Karlsruhe als Standort des Digital Hub angewandte KI bietet die ideale Bühne und unterstreicht die Rolle von Karlsruhe und Baden-Württemberg als Innovationsbeschleuniger Deutschlands“, sagte Gennadi Schermann, Geschäftsführer der DIZ | Digitales Innovationszentrum GmbH, die den de:hub Karlsruhe koordiniert.

DIZ | 02.05.2024

Künstliche Intelligenz, mehr als nur ein Chatbot - Die regionalen KI-Labs BW ziehen eine positive Bilanz für das Jahr 2023

Das Feld der KI erlebt derzeit dank generativer Software wie ChatGPT einen regelrechten Boom. KI ist allerdings mehr als nur ein Chatbot, der Witze erzählen kann. Die regionalen KI-Labs in Baden-Württemberg - gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus - leisten einen entscheidenden Beitrag, um Unternehmen im Bundesland für die vielfältigen Potenziale von KI zu sensibilisieren.

 

Die jüngste Erhebung von Erfolgskennzahlen für das Jahr 2023 verdeutlicht die Wirksamkeit ihrer Arbeit: Mit praxisorientierten Angeboten und zielgruppenrelevanten Veranstaltungen erreichten die KI-Labs mehr als 2000 Unternehmen im Bundesland. Die KI-Labs haben sich über die letzten Jahre als kompetente, neutrale Anlaufstelle in Ihrer Region etabliert. Von KI-Workshops über Netzwerktreffen bis hin zu individuellen Beratungssitzungen und Pilotprojekten bieten die KI-Labs eine breite Palette an Möglichkeiten.

 

Gemeinsam mit den Unternehmen gehen die KI-Labs den entscheidenden Fragen nach:

  • "Wo und wie kann KI in meinem Unternehmen eingesetzt werden?",
  • "Welche konkreten Vorteile bietet der Einsatz von KI?",
  • "Mit welchen Partnern kann ein KI-Projekt erfolgreich umgesetzt werden?".

 

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 60 KI-Projekte initiiert, die je nach Bedarf und Komplexität zwischen zwei Wochen und 14 Monaten liefen. Als neutrale Anlaufstelle stehen die KI-Labs den Unternehmen mit maßgeschneiderten Lösungen und einem breiten Spektrum an Fachwissen zur Seite, um den individuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Die KI-Labs fungieren dabei nicht nur als Vermittler, sondern auch als Katalysator für die Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen und Technologien. Durch die Zusammenführung von Expertise aus verschiedenen Bereichen und die Schaffung von Raum für kreative Lösungsansätze tragen sie maßgeblich zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg bei.

 

Mehr Informationen zu den KI-Labs findet ihr hier

 

Gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

DIZ | 24.01.2024

Wie KI in regionalen Unternehmen zum Einsatz kommt

Autor: MARVIN NAGEL / SüdKURIER 24.01.2024

Täuschend echte Bilder erstellen, Doktorarbeiten schreiben: Es scheint, als gäbe es nichts, was KI nicht kann. Aber wie genau nutzen Unternehmen sie – und bedrohen sie dort Jobs?

Manche sehen die Künstliche Intelligenz (KI) als Segen, der unser Leben erleichtert. Andere befürchten, sie sei die nächste Atombombe. Sicher ist, dass ihr Einfluss auf unser aller Leben in den nächsten Jahren noch steigen wird – gerade im Arbeitsalltag. Wir haben uns bei verschiedenen Unternehmen umgehört, wie genau sie dort eingesetzt wird.

Marquardt nutzt KI für das Auto der Zukunft

Das Unternehmen Marquardt aus Rietheim-Weilheim bei Tuttlingen stellt mechatronische Schalt- und Bediensysteme her. „Wir setzen die KI besonders im Innovationsbereich ein“, erklärt Unternehmenssprecher Ulrich Schumacher.

So nutze Marquardt die KI für neue Entwicklungen – wie im Auto der Zukunft: Die KI erkenne etwa Gesten, mit denen der Fahrzeugbesitzer Tür oder Kofferraum öffnen oder schließen kann. Generell werde die KI häufig dazu eingesetzt, um den Komfort und die Sicherheit beim Autofahren zu verbessern.

Mechatroniker des Automobilzulieferers Marquardt haben ein System entwickelt, das Kinder vor Überhitzung im Auto schützen soll. Die KI soll Vitaldaten der Insassen und das ungefähre Alter erkennen und im Notfall Rettungskräfte alarmieren können. | Bild: Marquardt

Um die KI aber überhaupt so zu trainieren, dass sie Gesten erkennen und unterscheiden kann, „dazu braucht es auch menschliche Intelligenz“, so Schumacher. Die Gefahr, dass durch die KI Arbeitsplätze wegfallen, sei hier also absolut nicht gegeben.

 

KI unterstützt bei EnBW Mitarbeiter in ihrer Entscheidungsfindung

Das Zusammenspiel von Mensch und KI spielt auch bei EnBW eine zentrale Rolle. Rainer Hoffmann ist Chief Data Officer und Konzernexperte für Daten und Analytik bei Baden-Württembergs größtem Energieversorger. Er benutzt dafür den Fachbegriff „decision support system“. Frei übersetzt bezeichnet das die Hilfe der KI bei der menschlichen Entscheidungsfindung.

Seit sieben Jahren werde KI bei EnBW eingesetzt, „quer durch alle Einheiten“, so Hoffmann. So helfe die KI beim Verlegen vom Leitungen, im Offshore-Bereich oder bei der Vorhersage der Photovoltaikeinspeisung. Das hört sich kompliziert an, folgt aber – grob gesagt – immer einem ähnlichen Muster. Die KI analysiert Daten und liefert dem Mitarbeiter Prognosen, worauf dieser seine Entscheidung stützen kann.

Als besonders wichtig sieht Rainer Hoffman die Rolle der bei der Energiewende, „die lässt sich letztlich nur mit dem Einsatz von KI bewerkstelligen. Wenn zum Beispiel auf dem Dach des Hauses Solarzellen sind und unten in der Garage das Elektroauto steht, wird es zukünftig besonders wichtig sein, die Einspeisung, sowie den Verbrauch des Haushalts möglichst gut vorherzusagen.“

Generative KIMit generativer KI werden die KI-Formen bezeichnet, die neue Inhalte produzieren auf der Basis eines Datensatzes. Der wohl prominenteste Vertreter von generativer KI ist ChatGPT. Im Gegensatz zur traditionellen KI ist die generative KI lernfähig. Die traditionelle KI führt bestimmte Aufgaben nach vorgegebenen Regeln oder Algorithmen aus ohne sich dabei zu verbessern.

EnBW nutzt ebenfalls die generative KI. Sie könne im Personalwesen oder im Rechtsbereich unterstützen, erklärt Hoffmann – und die Mitarbeiter so massiv entlasten. So sei eine KI schon längst dazu in der Lage, eine Stellenbeschreibung zu verfassen. Welche Punkte besonders wichtig sind in der Stellenbeschreibung und wer den Job bekommt, das entscheide aber immer noch der Mensch.

Die generative KI setzt auch der Autozulieferer ZF sein. Chat.ZF heißt sie dort – und ist damit sozusagen das firmeninterne Gegenstück zu ChatGPT. Sie soll Beschäftigte unterstützen und ihnen lästige Aufgaben abnehmen. Gerade im Controlling „sind 80 Prozent aller Tätigkeiten langweilig“, so René Deist, Digital-Chef bei ZF.

Durch das Abgeben von Tätigkeiten wie Tabellen aktualisieren und Datensätzen auswerten an die KI, habe ein Controller wieder viel mehr Kapazitäten für seine eigentliche Aufgabe, nämlich zu steuern. Die KI sei in einer so komplexen Arbeitswelt wie heute einfach unersetzlich – zur Unterstützung, nicht zum Ersetzen des Menschen.

 

KI auch Teil der Verteidigung Europas

Selbst bei Entscheidungen, bei denen Menschenleben auf dem Spiel stehen, wird die KI eingesetzt. Beim Airbus-Werk in Immenstaad am Bodensee wird federführend die Combat-Cloud im Rahmen des Future Combat Air System (FCAS) entwickelt. Das FCAS bezeichnet Airbus als „eines der wichtigsten europäischen Verteidigungsprogramme der kommenden Jahrzehnte“.

Konkret heißt das: Mittels der Combat Cloud sollen alle Plattformen der europäischen Verteidigung (Flugzeuge, Schiffe, Landfahrzeuge) zusammengeschlossen werden, um auf der Basis der Daten und der Empfehlung der KI, Entscheidungen treffen zu können. Diese können weitreichende Folgen haben – denn die Entscheidungsträger könnten Kampfjet-Piloten sein.

Deshalb wurde dafür eine Kommission geschaffen, die Leitlinien für den KI-Einsatz entwickelt hat. Marc Paslowski, Leiter des Projekts Combat Cloud, stellt klar: „Unser europäisches Luftverteidigungssystem wird zu jeder Zeit und unter allen Umständen unter der vollen Kontrolle eines verantwortlichen menschlichen Anwenders stehen.“

 

KI-Einsatz für Unternehmen unvermeidbar

Dass die Kontrolle beim Menschen bleibt, kann auch Gennadi Schermann bestätigen. Er ist Geschäftsführer beim DIZ (Digitales Innovationszentrum Baden-Württemberg). Das DIZ unterstützt Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen. „Wir versuchen herauszufinden, wo ein möglicher Ansatzpunkt für den Einsatz von KI ist“, berichtet Schermann. In vielen Unternehmen sei da noch Nachholbedarf vorhanden, etwa beim Automatisieren von Geschäftsprozessen.

Oftmals würden falsche Vorstellungen dazu führen, dass eher auf die Risiken und nicht auf die Vorteile geschaut werde. „KI kann immer nur unterstützen, gewisse kognitive Fähigkeiten des Menschen sind nicht zu ersetzen“, so Schermann. Deshalb werde sich das Profil für viele Berufe in Zukunft verändern. Dabei gehe es aber darum mit KI zusammenzuarbeiten, nicht den Menschen zu ersetzen.

Es sei ein europäisches Phänomen, dass die KI kritisch beäugt wird. Aber eigentlich könne sich kein Unternehmen mehr leisten, sich nicht mit KI zu beschäftigen und die Vorteile für sich zu nutzen, schlussfolgert Schermann. „Natürlich ist es möglich, dass in Zukunft manche Stellen aufgrund des KI-Einsatzes nicht mehr benötigt werden. Aber ohne KI verschwindet das gesamte Unternehmen.“

 

Originial Artikel unter https://suedkurier.de/ueberregional/wirtschaft/einsatz-von-kuenstlicher-intelligenz-in-unternehmen;art416,11870735

Bildquelle:stock.adobe.com Murrstock #420807009

 

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